Schon lange fordern wir die Einrichtung eines Bürgerbusses in der Gemeinde Nordstemmen. Vor allem für alte oder eingeschränkte Menschen wäre er eine sinnvolle Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr. Das Prinzip ist einfach erklärt: ein Bürgerbus nimmt Personen an den örtlichen Bushaltestellen auf und bringt sie etwa zu einem Einkaufszentrum. Auf der Rückfahrt werden die NutzerInnen dann direkt vor der eigenen Haustür abgesetzt. Somit entfällt der teils beschwerliche Weg, vollgepackt mit Einkäufen, von der Bushaltestelle nach Hause.

Um uns einen Eindruck von einem gut funktionierenden Bürgerbus zu machen, sind unsere Mitglieder Eva Pletz und Dahla Opitz gemeinsam mit den SPD-Ratsmitgliedern Gerald Ludewig und Daniel Bartsch-Romanovski nach Lamspringe gefahren. Das dortige Senioren-Netzwerk betreibt seit einigen Jahren einen solchen Bürgerbus. Die Vorsitzenden des Netzwerkes, Monika Koch und Achim Neubert, beantworteten unsere vorbereiteten Fragen und gaben viele Tipps für die Praxis.

Im August 2018 wurde mit Spendengeldern ein VW Bus gekauft, der seitdem von zehn ehrenamtlichen FahrerInnen an vier Tagen in der Woche gefahren wird. Nachdem die NutzerInnen in Lamspringe angekommen sind, haben sie etwa 2 Stunden Zeit für Einkäufe und andere Erledigungen. Grundsätzlich ist der Service kostenlos, aber alle NutzerInnen geben bereitwillig etwas in das sogenannte „Spendenschwein“. Gerade durch die familiäre Atmosphäre und die spannenden Gespräche während der Fahrt erfreut sich der Bürgerbus in Lamspringe sehr großer Beliebtheit. Am Wochenende werden sogar Zusatzfahrten zum Wochenmarkt nach Alfeld angeboten.

Wir waren sehr beeindruckt von diesem offensichtlich gut funktionierenden kleinen System, das durch viel eherenamtliches Engagement ermöglicht wurde. Auch weiterhin wird der Bürgerbus ausschließlich aus Spenden finanziert.

Durch diese lehrreichen Praxis-Erfahrungen werden wir darin bestärkt, auch in der Gemeinde Nordstemmen ein solches Angebot einzurichten. Im März werden wir in eine konkrete Planung einsteigen.