Grundsätzlich macht das Radfahren in und um die Gemeinde Nordstemmen sehr viel Spaß. Auf vielen Wegen, fernab vom Autoverkehr, kann man die vielfältige Natur genießen und sich an Tier- und Pflanzenwelt erfreuen.
Aber wie sieht es innerhalb der Ortsgrenzen aus? Hier gibt es für Radfahrende an vielen Stellen noch Verbesserungsbedarf. An einigen Stellen wünscht man sich einfach einen gesonderten Radfahrstreifen. Andere Stellen hingegen sind sogar unfallträchtig. Auf unserer kleinen Radtour durch die Gemeinde am 04.06.2023 möchten wir Euch auf einige dieser verbesserungswürdigen Stellen hinweisen. Schon lange fordern wir Grüne für Nordstemmen ein umfassendes Radwege-Konzept. Dass inzwischen ein Radwegeplaner prüft, wo der Radverkehr in der Gemeinde noch verbessert werden kann, wurde maßgeblich durch unsere hartnäckige Forderung realisiert.
Um Euch schon im Vorfeld der Radtour auf einige der heiklen Abschnitte vorzubereiten, zeigen wir sie Euch schon jetzt vorab.
Nordstemmen
Seien wir ehrlich: die Ortsdurchfahrt durch Nordstemmen macht auf der Hauptstraße überhaupt keinen Spaß. Der stete Durchgangsverkehr hat auf der engen Straße Mühe, beim Überholen den Mindestabstand von 1,5 m einzuhalten. Hinzu kommen viele am Straßenrand abgestellte Fahrzeuge, die von Radfahrern ebenfalls mit großen Sicherheitsabstand passiert werden sollen. Schnell wird unbedacht eine Fahrertür geöffnet und es kann zu einem Unfall mit teils fatalen Folgen kommen.
Die Heyersumer Straße ist etwas weniger befahren, aber ein Radfahrstreifen ist nicht vorhanden. Besondere Aufmerksamkeit wird von Radfahrenden am Ortsausgang in Richtung Heyersum verlangt. Zuerst muss die Straße überquert werden, um auf Höhe der Straße Rauhe Wiese auf den benutzungspflichtigen Radweg zu wechseln.

Nur gut 150 Meter weiter folgt am Kreisel eine scharfe Kurve auf dem Radweg, die nicht gut einsehbar ist. Auch hier ist besondere Vorsicht geboten.

Heyersum
Die Fahrt von Nordstemmen nach Heyersum ist auf dem separaten Fahrradweg sehr entspannt. Doch kurz nach dem Ortseingang Heyersum endet der Radweg unvermittelt in einer Kurve. Radfahrende müssen nun die Straße überqueren und direkt auf der Gronauer Straße fahren.

Die Ortsdurchfahrt Heyersum entlang der Gronauer Straße ist für den einen oder anderen Radfahrenden ebenfalls stressig: auf der recht kurvigen Strecke gibt es für Autofahrer kaum eine Möglichkeit, gefahrenlos Radfahrer zu überholen. Erst auf den letzten gut 200 Metern vor der B1-Kreuzung bietet sich dann die Gelegenheit, auf der relativ engen Straße zu überholen. Auch hier fällt es schwer, den Mindestabstand von 1,5 m einzuhalten.

Mahlerten
Auch Mahlerten bietet für Radfahrende einige Tücken. Den gepflasterten Weg entlang der B1 muss man sich mit Fußgängern teilen. Die innerorts von der StVO geforderte Mindestbreite eines gemischten Fuß- und Radweges von 2,50 m kann teilweise nicht eingehalten werden. Das teils ausbesserungswürdige Pflaster und die vielen abgesenkten Bordsteine machen das Fahren nicht unbedingt sicherer. Außerdem wird die Straße von vielen Ausfahrten von Privatgrundstücken gesäumt, die eine zusätzliche Unfallgefahr darstellen.

Besonders gefährlich: die Einmündung gegenüber der Straße In der Wehme. Hier kommen ein viel zu schmaler Fuß- und Radweg und eine Sichtbehinderung durch das Wohnhaus zusammen und sorgen so für großes Unfallpotenzial bei Gegenverkehr.

Zurück in Nordstemmen
Die Radwegplanung vom Einkaufszentrum Lange Maße in Richtung Orstmitte zeigt sich auch eher einfallslos: vom gemeinsamen Fuß- und Radweg werden Radfahrende unvermittelt auf die Straße gelotst, die an dieser Stelle auch noch starke Beschädigungen, dafür aber keine Radfahr-Markierung hat.

Auch im Verlauf der Mahlerter Straße in Richtung Ortskern gibt es keinen Schutzstreifen für Radfahrer. Gerade zur Hauptverkehrszeit wird das Befahren zu einem wahren Stressfaktor, vor allem wenn auch noch parkende Autos mit genügend Abstand passiert werden müssen.

Und nach einem kurzen Stück auf der ebenso stark befahrenen Hauptstraße endet unsere kleine Radtour schon wieder beim Rathaus.
Fazit
Wer aktuell mit dem Rad durch Nordstemmen fahren will, sollte die Hauptstraßen meiden. Viele Nebenstraßen sind weit weniger befahren, so dass man mit weniger Stress von A nach B kommt. Zugegeben: an manchen neuralgischen Punkten ist eine Verbesserung nur schwer vorstellbar (siehe Mahlerten). Auf der anderen Seite kann aber auf vielen Hauptstraßen durch das Aufbringen von Radschutzstreifen viel für die Verkehrssicherheit getan werden. Wir erwarten gespannt die konkreten Vorschläge des von der Verwaltung beauftragten Radwegplaners.
Übrigens:
Ihr könnt uns gerne weitere Gefahrenpunkte für Radfahrer in unserer Gemeinde in die Kommentare schreiben.
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